BIBEL 27: Das Buch der Weisheit

Das Weisheitsbuch wurde ursprünglich in der griechischen Sprache verfasst. Es ist als Mahnrede im Stil einer Werbeschrift verfasst etwa in einem Zeitraum vom letzten Drittel des 1. Jh.s v. Chr. bis zum ersten Drittel des 1. Jh.s n. Chr. und besteht aus drei Teilen: Einladung zu einem Leben in Gerechtigkeit,
Lobrede auf die Weisheit, Rettungsgeschichte Israels anhand von Exodus und Wüstenwanderung.

Das Weisheitsbuch richtet sich sicherlich zunächst an die Jugend der jüdischen Oberschicht. Sie steht in der Gefahr, ihre jüdische Identität zu verlieren, indem sie die griechisch-hellenistische Lebensweise mit all ihren Konsequenzen im moralischen und religiösen Bereich übernimmt. Mit Hilfe griechisch-hellenistischer Begrifflichkeit werden überlieferte jüdische Glaubensinhalte neu in die Denk- und Lebensgewohnheiten einer multikulturellen Großstadt übersetzt, ohne dass dabei die jüdische Identität verloren geht. Insofern stellt das Weisheitsbuch ein gutes Beispiel für die Inkulturation dar, die nicht nur die eigene jüdische Identität sichert, sondern für sie auch wirbt. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass sich das Weisheitsbuch auch an nichtjüdische Mitglieder der alexandrinischen Oberschicht wendet, die sich für die jüdische Religion interessieren und eine Konversion nicht ausschließen.
Theologische Themen, die im Weisheitsbuch ausführlich behandelt werden, sind die Gerechtigkeit, Tod und Unvergänglichkeit, die personifizierte Weisheit und ein profilierter Monotheismus in Abgrenzung zur Götter- und Göttinnenwelt der alexandrinischen Metropole. (Quelle: www.bibelwerk.de)
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