BIBEL 30: Das Buch Jeremia

Das Jeremiabuch zeigt eine enge Verwobenheit von Leben und Botschaft des Propheten Jeremia. Seine Landsleute wollen ihm sein Auftreten als Prophet ausreden und schrecken selbst vor Mordplänen nicht zurück. 40 Jahre lang hat Jeremia sein Amt als Prophet ausgeübt. Jeremia hat die Eroberung Jerusalems (586 v. Chr.) durch den neubabylonischen König Nebukadnezzar selbst erfahren. Jeremia wird daraufhin befreit und lebt weiterhin im Land Juda. Schließlich fliehen Jeremia und sein Schreiber Baruch mit einem großen Teil der Restbevölkerung nach Ägypten.

Das Jeremiabuch ist durch die Polarität von Gericht und Heil geprägt. Als Grund für die Eroberung und Zerstörung Jerusalems mit seinem Tempel wird die Fremdgötterverehrung angegeben, die mit einem Verlassen JHWHs und dem Vergessen seiner Weisung (Tora) verbunden ist. Die Hinwendung des Volkes zu den trügerischen „Nichtsen“ führt dazu, dass auch das zwischenmenschliche Zusammenleben von Lug und Trug geprägt ist. Die Solidargemeinschaft wird somit aufgehoben. Dies zeigen vor allem die Verstöße gegen die von JHWHs Weisung geforderte soziale Gerechtigkeit.
Da das Gericht zeitlich begrenzt ist, ergibt sich auch eine heilsame Zukunft für Israel / Juda jenseits des Babylonischen Exils. Dies ist einerseits mit der Verheißung eines davidischen Sprosses mit dem Namen „JHWH ist unsere Gerechtigkeit“ verbunden, andererseits wird die Weisung JHWHs (Tora) nicht mehr auf eine Schriftrolle, sondern auf das Herz des geeinten Israel geschrieben (31,33). Eine damit verbundene Herzensänderung hat das Erkennen JHWHs zur Folge (31,34), so dass auch der Bund mit JHWH nicht mehr wie bisher gebrochen werden kann.
Jeremia wird aufgrund seiner Gerichtsdrohungen und seiner Kritik an den Institutionen angefeindet und verfolgt. (Quelle: www.bibelwerk.de)
Hier das Video: Das Buch Jeremia