BIBEL 34: Das Buch Daniel

Im Mittelpunkt des Danielbuchs steht ein junger jüdischer Mann namens Daniel (hebräisch „Gott hat [mir] Recht verschafft“). Als Angehöriger des judäischen Königshauses hat es ihn nach der Eroberung Jerusalems 586 v. Chr. an den Hof des neubabylonischen Königs Nebukadnezzar verschlagen. Zusammen mit seinen drei Freunden Hananja, Mischael und Asarja wird er in Sprache und Schrift der Babylonier ausgebildet. Aufgrund ihres jüdischen Glaubens geraten alle vier am königlichen Hof immer wieder in Schwierigkeiten. Der Gott Israels rettet sie aber jedes Mal, denn er ist der wahre Weltenherrscher, der über jeden irdischen König steht. Daniel erweist sich als überragender Traumdeuter (vgl. Dan 2; 4) und hat auch selbst Träume und Visionen (ab Dan 8).
Als apokalyptisches Buch legt Dan dem Leser den Geschichtsplan Gottes offen, der nach dem Untergang Judas und Jerusalem (586 v. Chr.) und der Abfolge der vier Weltreiche (Babylonien, Medien, Persien, Griechenland) in die universale Gottesherrschaft münden wird. Der Gott Israels, der in Dan als „Gott/Herr/König des Himmels“ bezeichnet wird, ist zu einem universalen Gott geworden. Wie das 2. Makkabäerbuch rechnet auch Dan in 12,1-4.13 mit einer Auferstehung der Toten zu einem neuen Leben jenseits des Todes. Damit verbunden ist auch der Gedanke einer ausgleichenden Gerechtigkeit.
Die Vorstellung vom Menschensohn (vgl. synoptische Evangelien), die Auferstehung der Toten und vor allem das kritische Verhältnis zu menschlichen Herrschaftsformen, sind Punkte, die auch heute das Danielbuch für Christen als ein äußerst wichtiges Buch erscheinen lassen. (Quelle: www.bibelwerk.de)

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