GRÜNDONNERSTAG – HINGABE

Das Letzte Abendmahl
Der Name Gründonnerstag leitet sich ab vom mittelhochdeutschen “grinen”, greinen, was soviel wie klagen bedeutet. Er hat nichts mit der Farbe Grün zu tun. Mit dem Einschub „Und das ist heute“ wird im Hochgebet während der Eucharistiefeier in besonderer Weise an die Einsetzung der Eucharistie beim Letzten Abendmahl Jesu in Jerusalem erinnert. Der Beginn des Letzten Abendmahls wird noch feierlich mit Glocken und Orgel gestaltet. Dann allerdings schweigen beide bis zum Gloria in der Osternacht. Die Glocken fliegen nach Rom. Sie tun dies, um in der Osternacht mit der Osterbotschaft zurückzukehren.

19 Uhr: Feier vom Letzten Abendmahl, anschließend Abendgebet mit den Ratschenkindern
20 Uhr: Ölbergstunde der Männer und Frauen

Fußwaschung
Die Fußwaschung wird in vielen Gemeinden bei dieser Feier vorgenommen. Nach den Berichten des Evangeliums hatte auch Jesus den zwölf Aposteln im Abendmahlsaal die Füße gewaschen. Der Altar wird nach dem Gottesdienst vollständig entblößt und das Allerheiligste in einen Seitentabernakel verwahrt. Der Haupttabernakel steht offen, der Altar ist leer und das Kreuz ist verhüllt. Die Sinne sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren: Das Leiden Jesu Christi zur Erlösung der Menschheit. […]

Ölbergstunde
Das Brotbrechen

ist heute wie damals
Erkennungszeichen der Christen.
Seine Spur führt vom Abendmahlssaal
über das Kreuz
bis in unsere Kirchen.

Im gebrochenen Brot
feiern wir die Gegenwart dessen,
der unsere Gebrochenheit annahm,
der Menschen von ihren Gebrechen befreite,
der sich die Knochen brechen ließ,
ohne daran zu zerbrechen.

Das gebrochene Brot
ist damit auch Zeichen für unsere Gebrochenheit,
für die Bruchstellen in unserem Leben.
für Versagen, an dem wir zu zerbrechen drohen,
für die Zerbrechlichkeit unserer Beziehungen,
Zeichen für zerbrochene Hoffnungen und Pläne.

Beim Brechen des Brotes
dürfen wir die Brüche unseres Lebens
annehmen und vor Gott tragen,
voll Vertrauen, dass auch er sie annimmt
und sie zusammenfügt
zu einem neuen Ganzen.
Gisela Baltes, www.impulstexte.de. In: Pfarrbriefservice.de