Diese weisheitliche Lehrerzählung setzt wie Gen 12,10-20; 46-47 mit einer Hungersnot ein. Eine judäische Familie emigriert nach Moab, um dort zu überleben. Aber Moab erweist sich als Ort des Todes: nicht nur der Ehemann und Familienvater Elimelech stirbt, sondern auch die beiden verheirateten Söhne Machlon und Kiljon. So bleiben Noomi, die Witwe des Elimelech und die Moabiterinnen Orpa und Rut, die Witwen der beiden Söhne, übrig. Aber während Orpa im Land Moab verbleibt, begleitet Rut ihre Schwiegermutter Noomi nach Betlehem („Brothausen“) in Judäa.
Im Mittelpunkt steht die Treue der Moabiterin Rut. Sie sorgt dafür, dass sowohl ihre Schwiegermutter Noomi als auch sie selbst wieder eine Zukunft haben. Hierbei hilft ihr ein Verwandter namens Boas. Einerseits hat Boas die Pflicht, das Vorkaufs- oder Rückkaufsrecht für das Feld der Noomi auszuüben. Andererseits hat er mit Rut die Schwager- oder Leviratsehe einzugehen. Der aus dieser Ehe hervorgehende Sohn wird dann rechtlich nicht als Sohn des Boas, sondern als Erbsohn des verstorbenen Elimelech gelten. Boas erfüllt als „Löser“ beide Pflichten und sichert so nicht nur die Zukunft der beiden Frauen, sondern zeugt auch mit „Obed“ den Großvater von König David.
Im Neuen Testament begegnet uns Rut im Stammbaum Jesu (Mt 1,5). (Quelle: www.bibelwerk.de)
Hier das Video: Das Buch Ruth