BIBEL 35: Das Buch Hosea

Das Zwölfprophetenbuch
Bei Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai, Sacharja und Maleachi handelt es sich um das Zwölfprophetenbuch oder die „kleinen Propheten“.
In diesen Büchern geht es um das dramatische Ringen JHWHs mit seinem Volk, welches die Propheten durch die Jahrhunderte (8.-3. Jh. v. Chr.) thematisieren. Es geht um die Dramatik der Barmherzigkeit Gottes.

Das Buch Hosea
Der Prophet Hosea wirkte in der zweiten Hälfte des 8. Jh.s v. Chr. im Nordreich Israel (nach dem Tod König Salomos teilte sich das Reich Israel in das Nordreich Israel und in das Südreich Juda). Hoseas Tätigkeit fällt in die Zeit der wirtschaftlichen Blüte unter König Jerobeam II. (787-747 v. Chr.), die allerdings auch mit vielen sozialen Missständen verknüpft ist. Hosea war Augenzeuge des Konflikts zwischen Israel und Juda in den Jahren 733/732. Spätestens mit der Eroberung des Nordstaates Israel durch die Großmacht Assyrien und dem Fall der Hauptstadt Samaria 722 v. Chr. endet die Tätigkeit von Hosea.

Aufgrund fehlender Gotteserkenntnis praktiziert Israel einen falschen JHWH-Kult. JHWH ist kein Naturgott, der sich dem Wechsel von Tages- und Jahreszeiten unterordnen muss, sondern der Exodusgott, der Israel aus der Sklaverei befreit hat und in Treue zu seinem Volk diese Freiheit in Liebe und Gerechtigkeit bewahrt wissen möchte. Wenn Israel durch seine Bündnispolitik mit Großmächten diese Freiheit politisch und religiös aufs Spiel setzt, dann wird es seinem eigenen von JHWH ermöglichten Ursprung gegenüber untreu und somit schuldig. Hinzu tritt eine fehlende gesellschaftliche Solidarität, die vor allem auf Schwache Rücksicht nimmt. Alle drei Aspekte kritisiert Hosea und verwendet hierfür die Metapher des „Ehebruchs“. (Quelle: www.bibelwerk.de)

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