BIBEL 53/54: Die Korintherbriefe

Die Stadt Korinth (Hauptstadt der Provinz Achaia) war eine Wirtschafts-, Finanz- und Handelsmetropole mit einem äußerst lebhaften Stadtleben. Neben einer Oberschicht aus reichen Kaufleuten und Reedern bestand die Stadt vor allem aus einem großen Heer von Sklaven. Hinzu kam ein reiches religiöses Leben, welches nicht nur griechisch-hellenistische, sondern auch orientalische Kulte umfasste. Der Apostel Paulus kam auf seiner zweiten Missionsreise (50 oder 51 n. Chr.) nach Korinth und gründete dort eine Christengemeinde, wobei die Christen vor allem der heidnischen Unterschicht entstammten.

Der Apostel Paulus hat den 1. Korintherbrief zwischen 53 und 55 n. Chr. in Ephesus verfasst (vgl. 1 Kor 16,8). Er reagiert mit seinem Brief auf Fragen, die in der jungen Christengemeinde entstanden sind. Paulus erhält nämlich davon Kenntnis, dass sich bestimmte Missstände in der Gemeinde eingeschlichen haben, die das Weiterbestehen gefährden: Bildung von Sondergruppen, die sich auf unterschiedliche Vorbilder berufen und dadurch miteinander rivalisieren, sondern auch ein Fall von schwerer Blutschande (1 Kor 5,1-13), Streitigkeiten der Christen vor heidnischen Richtern (1 Kor 6,1-11) und von sexuellen Verfehlungen (1 Kor 6,12-20, Fragen zur Ehe und Jungfräulichkeit (1 Kor 7,1-40), die Problematik des Genusses von Götzenopferfleisch (1 Kor 8,1-11,1) und Fragen zur gottesdienstlichen Ordnung (1 Kor 11,2-14,40).

Maßgebend für die Christen ist das Kreuz (1 Kor 1,18-2,5), die Auferweckung Jesu (1 Kor 15,1-28), das Wirken des Heiligen Geistes (1 Kor 2,10-16; 12,1-31) samt dem rechten Gebrauch der Geistesgaben (1 Kor 12,1-11.27-31; 14,1-40) und die Ordnung der Gemeinde (1 Kor 3,5-4,21; 12,27-30; 16,15-18).
 
Der zweite Brief an die Korinther
In seinem zweiten Brief an die Gemeinde in Korinth musste sich Paulus mit Missionaren auseinandersetzen, die von außen in die Gemeinde kamen und seine Autorität als Apostel grundsätzlich in Frage stellten. Paulus fühlte sich durch die Verdächtigungen und Verleumdungen nicht nur persönlich angegriffen, sondern er sah auch zentrale Themen des neuen Glaubens (Kreuz und Auferstehung Jesu) in Gefahr.

Der zweite Korintherbrief dürfte zwischen 54 und 55 n. Chr. komponiert worden sein.
Aufgrund der Auseinandersetzung mit fremden Missionaren drückt sich im zweiten Korintherbrief besonders gut das apostolische Selbstverständnis von Paulus aus.
Inhaltlich kreist der Brief vor allem um drei Themen:
– das Apostelamt im Sinne des Apostels Paulus;
– die Kollekte für die sozial Schwachen in Jerusalem;
– die leidenschaftliche Auseinandersetzung mit den Gegnern des Paulus. (Quelle: www.bibelwerk.de)

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