Der Epheserbrief hat wie keine andere Schrift des Neuen Testaments die Vorstellung von einer christlichen Gemeinde geprägt. Es handelt sich bei dem Brief wohl um ein Rundschreiben an die kleinasiatischen Gemeinden. Er versucht darzustellen, was eine christliche Gemeinde ausmacht.
Der Apostel Paulus wird als göttliches Werkzeug verstanden, der den Bau der Kirche aus den einzelnen Völkern durchführt (vgl. Eph 3,1-21). Damit endet der erste Teil des Briefs.
Der zweite Teil des Briefs (Eph 4,1-6,20) entfaltet die Konsequenzen, die diese Grundlegung im Leben des einzelnen Christen und im Zusammenleben der Christen hat.
Der Epheserbrief stammt wahrscheinlich von einem Paulusschüler, der im Namen des Apostels schreibt und situationsunabhängig darlegen möchte, was das Wesen der Kirche im paulinischen Sinne ist. Als Abfassungszeitraum legt sich die Zeitspanne von 80 – 90 n. Chr. nahe.
Das zentrale Thema ist die Kirche. Das paulinische Bild von der Kirche als Leib Christi wird zwar aufgenommen, aber dadurch, dass Christus selbst das Haupt der Kirche ist (vgl. Eph 1,22-23), erfährt es eine profilierte Zuspitzung. Während nach Paulus alle Gläubigen an ihrem Ort und in ihrer Funktion Christus repräsentieren, stellen die Gläubigen nach dem Epheserbrief selbst nicht mehr Christus dar, sondern gehören zu ihm als ihrem Haupt. Vor allem die Einheit der Kirche wird betont (vgl. Eph 4,15-16). (Quelle: www.bibelwerk.de)
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