BIBEL 57: Der Brief an die Philipper

Auf seiner zweiten Missionsreise gründete Paulus um das Jahr 50 n. Chr. die Gemeinde von Philippi (Ostmazedonien) als erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden. Sie wurde schnell zu seiner Lieblingsgemeinde. Von ihr ließ sich Paulus auch finanziell unterstützen. Die Stadt Philippi war vor allem römisch geprägt, auch wenn die Bevölkerung mehrheitlich griechisch war. Jüdische Spuren findet man in dieser Stadt kaum.

Der Philipperbrief verschafft einen Einblick in das persönliche Denken und Wollen des Apostels Paulus. Theologisch bedeutsam ist neben dem Christushymnus in Phil 2,6-11 auch die Christusgemeinschaft (vgl. Phil 3,7-21), die über den Tod anhält. Sowohl das Bürgerrecht der Christen im Himmel (Phil 3,20-21) als auch der Christushymnus in Phil 2,6-11 haben eine antirömische Spitze, die sich gegen das römische Bürgerrecht und gegen den römischen Kaiser richtet. In Phil 3,1-21 wendet sich Paulus in einem besonders scharfen Ton gegen christliche Wanderprediger, die auch für Heidenchristen die Beschneidung und die Lebensführung nach dem Gesetz verlangen.

Paulus hat den Brief an die christliche Gemeinde in Philippi um 55 n. Chr. im Gefängnis geschrieben (vgl. Phil 1,7.13-14.17). Seine erfolgreiche Mission erweckte bei den römischen Beamten Argwohn, so dass er in Ephesus (wohl nicht in Rom) in Gewahrsam genommen wurde. (Quelle: www.bibelwerk.de)

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