Der Kolosserbrief wurde von einem Paulusschüler verfasst. Zwar gibt es eine große sprachliche und inhaltliche Nähe zu den echten Paulusbriefen, aber es bestehen Unterschiede in der Auffassung von Jesus Christus (Christologie) und in den Endzeitvorstellungen (Eschatologie).
Die Stadt Kolossä lag im westlichen Teil Kleinasiens (Phrygien), ca. 170 km östlich von Ephesus. Die christliche Gemeinde in Kolossä war nicht von Paulus, sondern von einem Mitarbeiter von ihm (Epaphras) gegründet worden (Kol 1,7-8; 4,12-13). Paulus hat selbst diese Gemeinde, die vor allem heidenchristlich geprägt ist, nie besucht. Die Abfassung des Briefs hat zwischen 70 und 80 n. Chr. stattgefunden.
Der Anlass für die Abfassung des Briefs dürfte in dem Auftauchen einer Irrlehre bestehen, deren zentraler Bestandteil in der Beachtung und Verehrung von Gestirnen als personale Schicksalsmächte bestand (vgl. Kol 2,8.18.20). Zwar verstanden sich auch diese „Philosophen“ als Christen, aber der Verfasser des Kolosserbriefs betont u.a. in Kol 1,12-20 (Christushymnus), dass in Christus die Welt mit Gott versöhnt ist und die Mächte des Alls besiegt sind. Durch Christus allein kommt die Erlösung, die jedem durch die Taufe zugesprochen wird.
Die asketischen Forderungen der Irrlehrer werden zurückgewiesen und als falsche Interpretation der paulinischen Freiheit gegenüber der Welt charakterisiert. (Quelle: www.bibelwerk.de)
Hier das Video: Kolosser