Pfingsten

Wer ist das eigentlich, der/die Heilige Geist – in einem Atemzug mit „Vater” und „Sohn” genannt und doch der oder die „geheimnisvolle Dritte” in Gott? Das Alte Testament spricht von der ruach Gottes. Das Wort ruach ist weiblich und bedeutet „Wind”, „Atem”, “Lebensatem”, „Geist”. Ähnliches meint im Neuen Testament das griechische Wort pneuma. 
Ist Gott in Jesus ein sichtbarer und angreifbarer Mensch geworden, so ist er im Heiligen Geist der Unsichtbare, nicht Fassbare, der „Wind, der weht, wo er will” (Joh 3,8).
Diese “Kraft aus der Höhe” (Lk 24,49) kann sich im Leben der Menschen als wilder Sturm gebärden, der das Morsche wegweht und die Segel des Neuen bläht, der Prophetinnen und Propheten zu lautem Rufen drängt und als frischer Wind für Überraschungen sorgt. Aber sie ist auch spürbar als sanftes Säuseln, das den gehetzten Seelen Ruhe gibt und Gott in den Tiefen des menschlichen Herzens wohnen lässt.
Diese Kraft, die niemand anderer als Gott selber ist, begeistert zu allen Zeiten Menschen für das Evangelium und gibt der Kirche Jesu Christi durch die Jahrhunderte Leben und Wachstum. Sie wirkt aber auch in den Menschen anderer Religionen.
(K. Veitschegger)