Wir sind unendlich traurig über den Tod von Paul Rommer. Gerade in einer Zeit wie dieser hat ihn Gott zu sich gerufen. Dabei hätten wir uns alle in Illmitz und darüber hinaus gerne von ihm würdig verabschiedet, ihm die letzte Ehre erwiesen und ihn in Dankbarkeit auf seinem letzten Weg begleitet.
Sein ganzes Leben war geprägt vom unermüdlichen Einsatz für andere, beruflich wie privat. Er war Religionslehrer mit Leib und Seele, er hat Sonntag für Sonntag die Kindermessen mit großem Einfühlungsvermögen vorbereitet, die Kinder animiert und angeleitet zur Mitgestaltung, ob musikalisch, als Lektoren oder mit kindgemäßen Elementen. Jahrelang hat er die Ministranten betreut, sie geschult, ihre Dienste eingeteilt, und jährlich stand auch ein mehrtägiger Ausflug auf dem Programm. Natürlich hat er sich um das Sternsingen oder auch um das Ratschen gekümmert sowie in der Erstkommunion- und Firmvorbereitung engagiert.
Aber nicht nur für die Kinder hat er sich eingesetzt. Als Pfarrgemeinderat hat er sich um verschiedene Belange organisatorischer oder spiritueller Art gekümmert. Ein Anliegen waren ihm alle Menschen, die besondere Zuwendung und Aufmerksamkeit brauchen: die Behinderten. So gab es monatlich im Pfarrheim eine heilige Messe mit den Behinderten, verschiedene Feiern und Veranstaltungen, an denen nicht nur das Wohnheim Illmitz teilnahm, sondern das gesamte Dekanat. Paul Rommer hat auch das erste Behindertenkränzchen – damals noch in Illmitz – initiiert, organisiert und durchgeführt. Bald wurde das erfolgreiche Kränzchen des Behindertenförderungsvereins in der großen Halle der Vila Vita durchgeführt. Jahrelang war er für diese Veranstaltung verantwortlich. Vor einigen Jahren hat dann die Diözesancaritas die Organisation übernommen. Paul war auch jahrzehntelang Diözesanverantwortlicher der Interkontinentalen Fraternität der chronisch kranken und körperbehinderten Personen sowie Seelsorger für Menschen mit Behinderung.
Mit großem Engagement hat Paul sich auch für die Flüchtlinge aus Rumänien und später auch für die Flüchtlinge aus dem Jugoslawienkrieg eingesetzt. Er hat sich um sie gekümmert, ihnen geholfen, wo er nur konnte und sie mit allem Notwendigen versorgt. Noch heute gibt es Kontakte aus dieser Zeit, weil viele für seine Hilfsbereitschaft dankbar sind. Zuletzt hat er sich auch für die Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan eingesetzt, die im Pfarrheim betreut wurden.
Jedes Weihnachten, wenn wir für Uzhgorod spenden, werden wir auch daran erinnert, dass Paul die Ärmsten in unserer Partnergemeinde unterstützte – mit einem warmen Mittagessen am Tag. Und unzählige Fahrten mit größeren oder kleineren Hilfsgütern, mit Weihnachtsgeschenken für die Kinderheime führten ihn zur Caritas und zu den kirchlichen Oberhäuptern in Uzghorod bzw. in der Ukraine. Viele Illmitzer konnte er auch dafür begeistern, mit ihm diese Hilfslieferungen durchzuführen.
In seiner Pension ist dann eine neue und schöne Aufgabe hinzugekommen: seine Enkelkinder, denen er ein liebevoller und fürsorglicher Opa war, solange er konnte.
Wir trauern um einen sehr wertvollen Menschen. Gott möge ihm all das Gute, das er gewirkt hat, vergelten. Seinen Lieben möge er ein Fürsprecher, Beschützer und Begleiter sein.
Parte Paul Rommer